Einleitung
Die deutsche Sprache enthält viele Redewendungen, die oft verwendet werden, aber nicht immer sofort verständlich sind. Eine davon ist der Ausdruck „Infrage kommen Duden“, der in vielen Zusammenhängen gebraucht wird. Doch was bedeutet dieser Ausdruck genau, und wie wird er laut Duden richtig geschrieben und verwendet? Der Duden ist das wichtigste Nachschlagewerk für die deutsche Sprache und gibt eine klare Definition und Anwendungshinweise für „infrage kommen“. In diesem Artikel wird die Bedeutung dieses Begriffs ausführlich erklärt, seine richtige Schreibweise geklärt und die verschiedenen Kontexte beleuchtet, in denen er genutzt wird.
Bedeutung und Definition laut Duden
Der Ausdruck „infrage kommen“ bedeutet, dass etwas als Option oder Möglichkeit betrachtet wird. Es beschreibt eine Situation, in der eine bestimmte Sache denkbar, geeignet oder akzeptabel ist. Der Duden definiert „infrage kommen“ als „als Möglichkeit gelten“ oder „berücksichtigt werden können“. Dies zeigt, dass der Ausdruck vor allem in Entscheidungssituationen eine Rolle spielt.
Ein Beispiel für die Nutzung wäre:
„Für die Stelle kommen mehrere Kandidaten infrage.“
Hier bedeutet es, dass mehrere Bewerber als mögliche Optionen in Betracht gezogen werden.
Das Gegenteil ist „nicht infrage kommen“, was bedeutet, dass etwas ausgeschlossen ist. Zum Beispiel:
„Eine Gehaltserhöhung kommt derzeit nicht infrage.“
Das bedeutet, dass eine Gehaltserhöhung nicht als Möglichkeit angesehen wird.
Richtige Schreibweise: „infrage“ oder „in Frage“?
Eine häufige Unsicherheit besteht bei der Schreibweise dieser Redewendung. Der Duden erlaubt sowohl „infrage kommen“ als auch „in Frage kommen“, empfiehlt jedoch die Zusammenschreibung als „infrage“. Das liegt daran, dass sich die deutsche Rechtschreibung im Laufe der Zeit geändert hat und viele feste Wendungen heute zusammengeschrieben werden.
Die empfohlene Schreibweise ist also:
✔ „infrage kommen“
Die alternative, aber weniger empfohlene Schreibweise ist:
✔ „in Frage kommen“
Beide Varianten sind grammatikalisch korrekt, aber „infrage kommen“ entspricht den aktuellen Rechtschreibregeln.
Verwendung im Alltag und in der Sprache
Der Ausdruck „infrage kommen“ wird in vielen Kontexten verwendet, sowohl in der gesprochenen als auch in der geschriebenen Sprache. Besonders häufig kommt er in folgenden Bereichen vor:
- Berufliche und geschäftliche Entscheidungen
In Unternehmen wird oft geprüft, welche Optionen für eine Entscheidung infrage kommen. Beispielsweise könnte es heißen:
„Welche Lieferanten kommen für das neue Projekt infrage?“
Dies bedeutet, dass bestimmte Lieferanten als mögliche Partner in Betracht gezogen werden. - Wissenschaftliche und akademische Texte
In wissenschaftlichen Arbeiten wird oft diskutiert, welche Theorien oder Methoden infrage kommen. Ein typischer Satz wäre:
„Für diese Studie kommen mehrere Forschungsmethoden infrage.“ - Alltägliche Gespräche und Diskussionen
Im täglichen Leben nutzen Menschen den Ausdruck oft, wenn sie über Möglichkeiten sprechen. Beispielsweise könnte jemand sagen:
„Für unseren Urlaub kommen nur warme Reiseziele infrage.“
Das zeigt, dass nur warme Orte in Betracht gezogen werden. - Rechtliche und formelle Dokumente
Auch in rechtlichen Texten oder Verträgen findet sich diese Wendung häufig, zum Beispiel:
„Nur Bewerber mit entsprechender Qualifikation kommen für die Stelle infrage.“
Gegenteil: „nicht infrage kommen“
Der Ausdruck kann auch verneint werden, um auszudrücken, dass eine Option ausgeschlossen ist. Wenn etwas „nicht infrage kommt“, bedeutet es, dass es keine Möglichkeit oder Option darstellt.
Beispiele für die Verneinung:
- „Eine Verlängerung des Vertrags kommt für uns nicht infrage.“
- „Diese Lösung kommt unter keinen Umständen infrage.“
Hier wird klar, dass bestimmte Optionen von vornherein ausgeschlossen sind.
Synonyme und alternative Formulierungen
Es gibt verschiedene Synonyme, die eine ähnliche Bedeutung haben wie „infrage kommen“. Einige mögliche Alternativen sind:
- „eine Option sein“ → „Diese Methode könnte eine Option sein.“
- „berücksichtigt werden“ → „Nur qualifizierte Bewerber werden berücksichtigt.“
- „eine Möglichkeit darstellen“ → „Mehrere Alternativen stellen eine Möglichkeit dar.“
- „denkbar sein“ → „Eine Zusammenarbeit wäre denkbar.“
Diese Begriffe können in manchen Situationen als Ersatz für „infrage kommen“ verwendet werden, ohne die Bedeutung zu verändern.
Häufige Fehler und Missverständnisse
Ein häufiger Fehler bei der Nutzung dieser Redewendung ist die falsche Schreibweise. Viele Menschen schreiben fälschlicherweise „infragekommen“ in einem Wort. Dies ist jedoch nicht korrekt, da „infrage kommen“ immer als zwei Wörter geschrieben wird.
Falsch: ❌ „Diese Lösung infragekommen.“
Richtig: ✔ „Diese Lösung kommt infrage.“
Ein weiteres Missverständnis ist die Annahme, dass „infrage kommen“ und „in Frage stellen“ das Gleiche bedeuten. Tatsächlich haben diese Ausdrücke unterschiedliche Bedeutungen:
- „infrage kommen“ bedeutet, dass etwas als Möglichkeit gilt.
- „in Frage stellen“ bedeutet, dass etwas angezweifelt oder hinterfragt wird.
Beispiel zur Verdeutlichung:
- „Die neue Strategie kommt infrage.“ (Die Strategie ist eine Option.)
- „Die neue Strategie wird in Frage gestellt.“ (Die Strategie wird hinterfragt.)
Fazit
Der Ausdruck „infrage kommen“ ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Sprache und wird in vielen Bereichen verwendet. Laut Duden ist die empfohlene Schreibweise „infrage kommen“, aber auch „in Frage kommen“ ist zulässig. Die Wendung bedeutet, dass etwas als Möglichkeit betrachtet wird und findet Anwendung in beruflichen, wissenschaftlichen und alltäglichen Kontexten. Wer den Ausdruck korrekt verwendet, kann Missverständnisse vermeiden und seine Sprache präziser gestalten.